Leserbrief als PR-Tool? 

Gute Pressearbeit überzeugt, weil sie neutral daherkommt. Sie liefert sachliche Argumente, arbeitet im Gegensatz zur Werbung nicht mit Superlativen. Manchen fällt es schwer, sich zu derart viel Neutralität zu zwingen. Aber oft ist es genau das, was Leser in einer sachlich geprägten Branche wie der Automatisierungstechnik gewinnt. Haben Leserbriefe da überhaupt eine Berechtigung? 

Der Charme von Leserbriefen liegt genau darin, dass man bei ihnen darf, was man in einem Fachartikel tunlichst lassen sollte: Die eigene Meinung sagen. Richtig umgesetzt, kann das einen guten Effekt erzielen. In der wissenschaftlichen Diskussion gelangt man durch These und Antithese gewöhnlich zur Synthese, die eine – dem Stand der Technik – entsprechende optimierte Lösung darstellt. Eine solche Diskussion, die sich an gewisse Maßgaben hält, bringt produktive Weiterentwicklungen. 

Grundregeln für Leserbriefe beachten 

Mit einem Leserbrief dürfen Sie sich also zu einer technischen Thematik positionieren. Schön ist dabei, dass Sie Ihre Außendarstellung damit gut steuern können. Sie entscheiden, wann Sie auf einen Beitrag reagieren wollen und in welcher Form. Mit Ihrem Leserbrief können Sie Ihre Kompetenz zu einem bestimmten Thema darstellen. Dabei ist es egal, ob Sie dem Autor eines Beitrags zustimmen oder widersprechen. Allerdings sollten Sie eine wichtige Grundregel beachten: Seien Sie respektvoll! Das gilt gerade dann, wenn Sie einem Autor bzw. einer Autorin widersprechen wollen. Zudem sollten Sie sich kurzfassen. Platz ist in Fachzeitschriften ein kostbares Gut und die Zeit der Lesenden ohnehin. Kommen Sie daher schnellstmöglich zum Punkt. Beachten Sie diese Regeln, haben Sie gute Chancen, dass Ihr Leserbrief veröffentlicht wird. 

Werden Leserbriefe wirklich noch gedruckt? 

Immer wieder haben Marketing-Mitarbeitende Zweifel geäußert, ob Leserbriefe heute noch gedruckt werden. Es mag banal klingen, aber die wesentliche Voraussetzung dafür ist: Es müssen welche geschrieben werden. Sind Sie sich unsicher, ob solche Beiträge in einer speziellen Zeitschrift wirklich veröffentlicht werden, schauen Sie in den letzten Ausgaben nach! Finden Sie keine entsprechenden Veröffentlichungen, muss das aber noch lange nichts bedeuten. Oft fehlt es schlicht an Einsendungen. Fragen Sie dann gern mal bei Redakteuren nach. Vielleicht erhalten Sie dabei auch gleich ein paar Hinweise (z.B. bezüglich maximalen Umfangs), die Ihnen beim Schreiben Orientierung geben können. 

Haben Sie bereits Leserbriefe geschrieben? Was sind Ihre Erfahrungen damit? 

Foto: fabrikasimf – Freepik.com

Alex Homburg

Alex Homburg ist gelernter Wirtschaftsingenieur und hat es sich zur Aufgabe gemacht, die Brücke zwischen Industrie und Fachpresse zu schlagen. Seit 2001 berät er beim Redaktionsbüro Stutensee Unternehmen der Automatisierungsbranche in Sachen Fachpressearbeit.

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