Schreiben ist nur die halbe Miete (Teil 3 – Den Redakteur für die Veröffentlichung gewinnen)
Erfolgreiche Texte sind nicht nach dem Schreiben fertig. Dann beginnt erst ein wichtiger Teil der Arbeit. In dieser Mini-Serie befassen wir uns mit Aufgaben, die nach dem Schreiben wichtig sind, um einen Text erfolgreich zu machen: Redigieren und Verteilen waren die Schwerpunkte der letzten Ausgabe, heute geht es um das Anschreiben an die Redakteur*innen.
In der letzten Ausgabe haben wir uns mit zielgruppengerechten Verteilern befasst und warum sie wichtig sind. Ist der Text erst einmal im Posteingang der passenden Redaktion angekommen, gilt es, das Interesse des/r zuständigen Redakteur*in zu wecken.
Kreativität gefragt
„Im Anhang finden Sie unsere neueste Pressemeldung. Worum es geht, erfahren Sie, wenn sie das beigefügte PDF-Dokument öffnen.“ Anschreiben in diesem Stil erhalten Redaktionen täglich dutzendfach. Man kann das so machen. Aber warum sollte man? Wenn man viel Energie in einen guten Text gesteckt hat, sollte man nicht auf dem letzten Meter aufgeben. Deutlich höher sind die Chancen, dass Ihr Text wahrgenommen und dann auch veröffentlicht wird, wenn Sie nicht nur knackig alle notwendigen Informationen liefern. Nutzen sie vielmehr Ihr Anschreiben, um Redakteur*innen neugierig zu machen, zum Lachen oder Schmunzeln zu bringen oder sonstige (am besten positive) Emotionen zu generieren.
Ein schönes Beispiel, wie das aussehen kann, zeigt das Anschreiben, das unser Kollege für den Versand des Anwendungsartikels über den „stuhllosen Stuhl“ nutzte:
Dunkel war’s, der Mond schien helle,
schneebedeckt die grüne Flur,
als ein Wagen blitzeschnelle,
langsam um die Ecke fuhr.
Drinnen saßen stehend Leute,
schweigend ins Gespräch vertieft,
als ein totgeschoss’ner Hase
auf der Sandbank Schlittschuh‘ lief …
Ob der Autor dieser Zeilen wohl schon ahnte, dass es eines Tages den „stuhllosen Stuhl“ geben würde? Mit ihm ist „sitzend stehen“ nämlich durchaus möglich und die Arbeitsergonomie deutlich erhöht. Damit hat der Anwender dann auch nach Feierabend ausreichend Energie, um noch eigene Verse zu verfassen.
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