Was bleibt beim Leser hängen?
Egal, was man sagt oder schreibt – am Ende zählt nur das, was beim Empfänger ankommt. Wird dieser mit Informationen überfrachtet, nimmt er nur einen Teil davon auf. Das Ziel muss guter „Content“ sein, der in der Informationsflut heraussticht.
Um ein Gefühl dafür zu bekommen, was beim Lesen hängen bleibt, habe ich vor kurzem an einem Experiment teilgenommen. Ich bekam eine Zeitschrift und 20 Minuten Zeit zum Lesen. Nach nur fünf Minuten wurde ich unterbrochen und musste mehrere Fragen beantworten, darunter:
- Was ist der Name der Zeitschrift?
- Was steht auf der Titelseite und der letzten Seite?
- Was ist die Titelstory? Von welchem Unternehmen und Thema handelt diese?
Was mir im Kopf blieb, waren eine Anzeige im Umschlag und das Titelbild – eine große Explosion. In der Titelstory ging es um Ex-Schutz, ein spannendes Thema. Wäre das Bild langweilig gewesen, z.B. ein Messgerät für Gase, womöglich noch in einer sauberen Umgebung, ich hätte zuerst eine andere, für mich interessantere Geschichte gelesen, obwohl der Ex-Schutz-Text ja genau der gleiche und genau so interessant wie ohne Explosionsbild geblieben wäre.
Ein guter Text, der untergeht, bringt nichts
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