Gastkommentar: Naht das Ende der Fachzeitschrift?
Wer kennt die Bedürfnisse eines Redakteurs besser als ein Redakteur selbst? Deshalb lassen wir immer wieder gern Redakteure in unseren „Tipps für die Pressearbeit“ zu Wort kommen, heute Harald Grobholz, Chefredakteur von Industrial Quality.
Fachzeitschriften sind eine besondere Spezies. Sie sind in der Regel für den Empfänger kostenlos und nicht im freien Zeitschriftenhandel erhältlich. Um sie zu bekommen, muss sich der Bezieher qualifizieren. Im Klartext heißt das: Er muss in die Zielgruppe der speziellen Fachthematik passen. Branche, Position, Aufgabenbereich und Funktion müssen stimmen. Damit versuchen wir sogenannte „Streuverluste“ möglichst zu vermeiden, also Exemplare, die nicht gelesen und weggeworfen werden. Allein dies zu steuern, ist eine anspruchsvolle Aufgabe. Nicht weniger anspruchsvoll ist es, die Inhalte aktuell und zielgruppengerecht zu generieren. Wir Fachjournalisten sind deshalb mehr als Informationssammler und -vermittler zu sehen und sind bemüht, diese Informationen über neue Produkte und deren praxisorientierte Anwendung auf dem Silbertablett auf den richtigen Schreibtisch zu bringen. Die Betonung liegt hier auf „bringen“.
Finanzierung von Fachzeitschriften?
Stellt sich natürlich die Frage, wie sich das Ganze finanziert. Die Antwort kennen Sie sicher, sie ist ganz einfach: durch Werbung. Die Unternehmen, deren Kunden (auch potenzielle Kunden) die Leser sind, bringen über uns ihre Informationen direkt zum Anwender (auch hier ist „bringen“ der Knackpunkt). Und zwar, so war es zumindest bisher, über die beiden Schienen Redaktion und Anzeigenwerbung. Eine „Hand in Hand“ Partnerschaft von Industrie und Fachzeitschrift. Nun aber dreht sich das Blatt: Unternehmen wenden sich zunehmend vom Printmedium ab und setzen voll auf den Online-Hype.
Den Kunden aus dem Blick verloren?
Wie wichtig sind Fachzeitschriften für Sie? Hinterlassen Sie einen Kommentar!